Anschlussfinanzierung
Für viele Bauherren, die sich den Traum vom Eigenheim mittels Massivhaus Finanzierung erfüllt haben, wird das Thema Anschlussfinanzierung früher oder später relevant. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Informationen hierzu für Sie zusammengefasst.
Was ist eine Anschlussfinanzierung?
Der Begriff selbst legt eigentlich schon nahe, worum es sich bei einer Anschlussfinanzierung handelt: Gemeint ist eine Fortführung der Baufinanzierung nach Ablauf der Zinsbindung des Erstkredits durch einen neuen Kredit. Entsprechend wird die Anschlussfinanzierung nur dann benötigt, wenn zu diesem Zeitpunkt noch eine Restschuld besteht, die nicht durch Eigenkapital getilgt werden kann.
Wann sollte die Anschlussfinanzierung geplant werden?
Die meisten Banken sprechen das Thema Anschlussfinanzierung erst circa drei Monate vor Ablauf der Zinsbindung der Massivhaus Finanzierung an und legen dem Darlehensnehmer in diesem Zuge für gewöhnlich direkt ein Angebot vor. Wartet man so lange, hat man oftmals gar keine Möglichkeit mehr, nach einer Alternative zu suchen, und ist somit auf das Angebot der Bank angewiesen, wie auch immer dieses ausfällt. Dass die Chance auf optimale Konditionen damit vertan ist, liegt auf der Hand.
Aus diesem Grund ist es zu empfehlen, die Planung der Anschlussfinanzierung möglichst frühzeitig in Angriff zu nehmen. Finanzierungsexperten raten dazu, schon fünf Jahre vor Ablauf der Zinsbindung damit zu beginnen. Und das nicht etwa, weil es Jahre dauert, sich zu informieren und verschiedene Angebote einzuholen, sondern weil der Zeitpunkt für den Abschluss der Anschlussfinanzierung auf diese Weise relativ flexibel selbst bestimmt werden kann. Es gilt, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen und die Finanzierung dann unter Dach und Fach zu bringen, wenn die gültigen Bauzinsen gerade möglichst niedrig sind. Gelingt dies, können unnötig hohe Zinszahlungen zuverlässig vermieden werden.
Aktuelle Zinsen für die Anschlussfinanzierung im Überblick
Im Hinblick auf die Anschlussfinanzierung sind für Bauherren demnach die Zinsprognosen für Baukredite von höchstem Interesse. Sie ermöglichen es, vorausschauend zu handeln und abzuschätzen, wann eine Finanzierung zu den günstigsten Konditionen realisiert werden kann. Durch die Corona Pandemie und die damit einhergehenden Verschuldungen, welche die deutsche Regierung in Kauf nehmen musste, sowie die sinkende Nachfrage nach Bundesanleihen ist aktuell tendenziell mit einem dezent steigenden Zinssatz zu rechnen. Dennoch: Verglichen mit den Konditionen, die noch vor einigen Jahren üblich waren, dürften Bauherren nichtsdestotrotz mit einer Einsparung in puncto Zinsen – verglichen mit dem Erstkredit – rechnen. So lag der Zinssatz für Baukredite bei einer Sollzinsbindung von 15 Jahren 2010 bei 4,03%, 2020 dagegen bei nur 0,72%.
Für Bauherren kann die Anschlussfinanzierung somit eine Chance auf finanzielle Entlastung in Form niedrigerer monatlicher Raten oder höherer Liquidität und damit verbunden höherer Tilgungsmöglichkeiten (= frühere Schuldenfreiheit) bedeuten.
Warten oder Zuschlagen? Die Bedeutung der Zinsentwicklung für die Anschlussfinanzierung
Um bei einer Anschlussfinanzierung Geld zu sparen, gilt es, die Zinsprognosen stets im Blick zu behalten und auf dieser Basis clever zu reagieren. Ein paar beispielhafte Szenarien:
- Sind die Zinsen niedriger, als sie es bei Abschluss des ersten Kredites waren, profitieren Bauherren auf jeden Fall, wenn sie direkt zuschlagen und die Anschlussfinanzierung regeln.
- Wenn die Zinsprognosen jedoch darauf hindeuten, dass sich der Zinssatz in absehbarer Zukunft erneut reduzieren wird, bietet es sich an, noch etwas abzuwarten.
- Befinden sich die Zinsen noch immer auf der gleichen Höhe wie beim Abschluss des ersten Baukredits, besteht kein Grund zur Eile. Auch in diesem Fall kann abgewartet werden, sofern die Prognosen keine steigenden Zinssätze in Aussicht stellen.
Arten der Anschlussfinanzierung: Prolongation, Umschuldung und Forwarddarlehen
Neben dem Zeitpunkt müssen Bauherren eine weitere wichtige Entscheidung in Sachen Anschlussfinanzierung treffen, und zwar für eine Art der Finanzierung. Diese drei Optionen stehen zur Wahl:
Prolongation
Im Rahmen einer sogenannten Prolongation wird der bereits bestehende Darlehensvertrag ganz einfach verlängert, sodass kein Bankwechsel nötig ist.
Umschuldung
Von einer Umschuldung ist die Rede, wenn mit der Anschlussfinanzierung zu einer anderen Bank gewechselt wird.
Forwarddarlehen
Egal ob Umschuldung oder Prolongation: Ein Forwarddarlehen ermöglicht es Bauherren, die Weiterfinanzierung schon lange vor Ende der Sollzinsbindung umzusetzen – selbstverständlich zu günstigeren Konditionen und ganz im Sinne eines finanziellen Vorteils.
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